Erster Hybridrasensportplatz in der Region
Auszug aus der Westerwälder Zeitung vom 04.10.2011, Susanne Willke
Meudt – Der Sportverein Rot Weiss der Westerwaldgemeinde Meudt hat den ersten Hybridrasensportplatz der Region – vermutlich sogar bundesweit – eingeweiht. Der strapazierfähige Platz der Firma Cordelbau aus Wallenborn besteht in der Hauptsache aus Naturgras, kreuz und quer durchzogen von haltbaren Kunstrasenfasern, sogenannten Monofilamenten. Diese festigen nicht nur die Oberfläche, sondern auch das Erdreich bis zu einer Tiefe von zwölf Zentimetern. Haltbarkeit: 90 Jahre. So jedenfalls verspricht es die Herstellerfirma. Kosten: 150 000 Euro.
Wir hatten einen total maroden Sportplatz, der nur noch gestaubt hat“, sagt Vorsitzender Klaus-Peter Moos, „und wir standen vor der Wahl, den Verein aufzulösen oder den Sportplatz zu erneuern.“ Der Verein beschloss, die Flucht nach vorn anzutreten. Mit Erfolg. Die ersten Spiele auf dem neuen Hybridrasenplatz haben sie alle gewonnen. 895 Stunden Spielzeit dürfen nun folgen. Das ist die Kapazität, die der moderne Platz pro Jahr hergibt. Ein normaler Platz hält einer Frequenz von 600 Stunden pro Jahr stand und die Lebensdauer ist erheblich kürzer. Die eines reinen Kunstrasenplatzes ist noch kürzer und liegt bei maximal 15 Jahren. 34 Millionen Fasern sorgen auf dem Meudter Fußballplatz für Festigkeit und dafür, dass der Platz eine bessere Regenverträglichkeit hat. Die teilsynthetische Rasentragschicht wurde per Lkw einbaufertig geliefert und in den vorbereiteten Untergrund eingebaut. Der Unterbau konnte in seinem Bestand genutzt werden. Das gelte übrigens für 80 Prozent aller bestehenden Sportplätze, so Jan Cordel.
Ausschlaggebend zur Entscheidung für einen Hybridrasenplatz sei die Möglichkeit gewesen, eine dauerhafte Linierung herstellen zu können. Mit Hilfe eines speziellen Stanzgerätes wir eine Art Tuch mit Fransen quasi in den Rasen implantiert und erleichtert ebenfalls die Pflege und Instandhaltung der Sportfläche.
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Verblasste oder gar unpräzise Seitenlinien gehören der Vergangenheit an. Die Herstellung kostet für ein normales DFB-Standardspielfeld wie in Meudt rund 6000 Euro.
Zusammen mit dem Bau des neuen Platzes hat der Verein einen Fünfjahresvertrag für dessen Pflege abgeschlossen. Darin enthalten: die Mäharbeiten durch einen Mähroboter. Das kleine, grüne Gerät fährt außerhalb des Spielbetriebs permanent über den Rasen und hält die Fläche gleichmäßig kurz. Ist sein Akku leer, fährt es selbstständig zur Ladestation und tankt auf. Durch den ständigen Schnitt sind die Rasenreste so kurz, dass sie auf dem Platz liegen bleiben und gleichzeitig ihre Wirkung als Dünger und Mulch entfalten können.